Statement der Klimagerechtigkeitsbewegung zum Jahrestag des Anschlags von Hanau
         „Es sind diese fließenden Formen rechten Terrors, die in den Handlungen Einzelner ihre mörderische Zuspitzung und Folge finden und damit niemals Einzeltaten sind. Schluss damit! Damit wir keine Angst mehr haben müssen, muss es politische Konsequenzen geben.“
         
         Initiative 19. Februar Hanau
        
 
       Der rassistische Anschlag in Hanau hat uns alle erschüttert: Ein Rassist hat zehn Menschen ermordet. Wir dürfen ihre Namen niemals vergessen: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar mHashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, Kaloyan Velkov. Außerdem tötete er seine Mutter Gabriele R.
Doch wir hätten nicht überrascht sein dürfen. Nach der Selbstenttarnung des NSU. Nach dem Mord an Walter Lübcke. Nach dem Terroranschlag in Halle nur wenige Monate zuvor. Der Attentäter von Hanau war getrieben von der gleichen rassistische Ideologie, dem gleichen antisemitischen Verschwörungswahn wie viel zu viele andere in diesem Land. Die genauen Verstrickungen von Polizei, Verfassungsschutz und Neonazi-Strukturen in die Tat sind noch viel zu wenig aufgeklärt. Klar ist aber schon jetzt: rassistische Razzien in Shisha-Bars, Hetze gegen „Clan-Kriminalität“ und „besorgte Bürger“, die auf Demos zusammen mit Nazis laufen, haben dem Attentäter den Weg bereitet. Das Problem sind nicht „nur“ ein paar bewaffnete Neonazis oder „Einzeltäter“. Ein Rassist konnte in Hanau neun Menschen erschießen, weil wir ein gesamtgesellschaftliches Rassismusproblem haben.
„Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung, Konsequenzen“: Das fordert die Initiative 19. Februar Hanau. Wir als Bewegung für Klimagerechtigkeit schließen uns dieser Forderung an. Wir sind solidarisch mit den Angehörigen der Ermordeten und mit allen Menschen, die von Rassismus betroffen sind. Es sind ihre Stimmen, die am 19. Februar aus Lautsprechern im ganzen Land schallen werden. Wo rechter Hass, Verschwörungsideologie und Terror sich ausbreiten und vom „Verfassungsschutz“ bis in den Bundestag zu Tage treten, da gibt es keine neutrale Position. Wir müssen uns entscheiden: Faschismus oder Antifaschismus.
Der Kampf für Klimagerechtigkeit muss antirassistisch sein. Das bedeutet: historische Verantwortung anerkennen, aktuellen Ungerechtigkeiten entgegentreten, kämpfen für eine Zukunft mit Bewegungsfreiheit, Menschenrechten und sicherem Zuhause für alle. Als Klima-Aktivist*innen sind wir Teil einer Gesellschaft, die Rassismus und Antisemitismus tagtäglich reproduziert, und darin müssen wir uns positionieren. Wir sehen es deshalb als Aufgabe der ganzen Klimabewegung an, das Bündnis „Initiative 19. Februar Hanau“ sowie die Migrantifa-Bewegung und die vielen anderen Gruppen und Initiativen in ihrem Kampf gegen rassistischen Terror, Polizeigewalt und Nazi-Netzwerke zu unterstützen.
Wir rufen Euch deshalb auf: Geht am 19. Februar zu einer der dezentralen Kundgebungen in Eurer Stadt – wenn es noch keine gibt, dann hört Euch um und schaut, ob ihr selbst eine organisieren könnt! Unterstützt dabei migrantische Selbstorganisierungen und Antira-Gruppen, seid solidarisch und behutsam, denn es ist der Tag eben dieser Perspektiven. Achtet auf Abstand und Maske – und gedenkt der Toten von Hanau. Aber bleibt nicht beim Gedenken. Steht auf, wenn ihr Rassismus, Antisemitismus oder andere Formen von Diskriminierung erlebt. Geht auf die Straße gegen Neonazis, Coronaleugner*innen, die AfD und Rassismus überall. Denn Klimagerechtigkeit geht nur antifaschistisch & antirassistisch!
Mehr Infos: https://19feb-hanau.org/
Unterzeichner*innen:
         Afrique Europe Interact
         
         Aktionsgruppe Gesundes Klima
         
         Alle Dörfer Bleiben
         
         Am Boden bleiben
         
         AniCA – Animal Climate Action
         
         Animal Rebellion Deutschland
         
         Antirassitische Gruppe Mainz
         
         ausgeCO2hlt
         
         AStA der Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung
         
         Attac Deutschland
         
         BI stoppt Temelin
         
         Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie
         
         BürgerBegehren Klimaschutz
         
         BUNDjugend
         
         Café 2Grad Frankfurt
         
         Ende Gelände
         
         Extinction Rebellion Berlin
         
         XR Bremen
         
         XR Darmstadt
         
         XR Dresden
         
         XR Erlangen
         
         XR Freiburg
         
         XR Göttingen
         
         XR Hamburg-West
         
         XR Heidelberg
         
         XR Magdeburg
         
         XR Münster
         
         XR Potsdam
         
         XR Thüringen
         
         XR Trier
         
         XR Zwickau
         
         Fossil Free Lüneburg
         
         Fridays for Future Deutschland
         
         FfF Bad Nenndorf
         
         FfF Bamberg
         
         FfF Berlin
         
         FfF Darmstadt
         
         FfF Falkensee
         
         FfF Frankfurt am Main
         
         FfF Freiburg
         
         FfF Heidelberg
         
         FfF Ingolstadt
         
         FfF Leipzig
         
         FfF Magdeburg
         
         FfF Marburg
         
         FfF Nürnberg
         
         FfF Weil der Stadt
         
         FfF Worms
         
         FfF Wülfrath
         
         Gegenstrom Hamburg
         
         Interventionistische Linke [iL*]
         
         JunepA – Klima AG
         
         KlimaAktion Mainz
         
         klimAttac Frankfurt am Main
         
         Klimabande Bremen
         
         Klimacamp Augsburg
         
         Klimacamp Rheinland
         
         Lützerath lebt
         
         OG Schorndorf
         
         Roland Meister (Rechtsanwalt des Vaters eines der Opfer von Hanau)
         
         Sand im Getriebe
         
         stopA14ff
         
         Students for Climate Justice Regensburg
         
         Students for Future Deutschland
         
         Unicorn-Power.TV
         
         vegan4future
         
         Wolfenbütteler Atom(undKohle)AusstiegsGruppe
         
         Zugvögel – Grenzen überwinden
         
         350.org Deutschland
         
         Parents for Future Germany
        
 
           
           
          