Pressemitteilung 14.06.2021
         +++ Pressekonferenz der Delegation Frieden und Freiheit in Kurdistan parallel zum NATO
         
         Gipfel in Brüssel +++ Scharfe Kritik an dem türkischen Angriffskrieg +++ Initiative „Defend
         
         Kurdistan – Gegen die türkische Besatzung!“ verkündet +++
        
         14.06.2021, Erbil, Brüssel – Anlässlich des NATO-Gipfels in Brüssel verkündet die Delegation für
         
         Frieden und Freiheit in Kurdistan, die sich seit einigen Tagen in Erbil aufhält, die Initiative „Defend
         
         Kurdistan – Gegen die türkische Besatzung!“. Seit sechs Wochen führt die Türkei eine
         
         Militäroffensive in Gebieten Südkurdistans/Nordirak durch. Diese Operation auf fremdem
         
         Staatsgebiet ist völkerrechtswidrig. Außerdem gibt es mehrfach Berichte über den Einsatz von
         
         Giftgas durch das türkische Militär. Die Delegation ist vor Ort, um auf die Auswirkungen des
         
         Krieges aufmerksam zu machen und für Frieden einzustehen.
        
         „Sowohl die NATO als auch die EU sind sich der Völkerrechtswidrigkeit diese Angriffe bewusst.
         
         Jetzt ist es an der Zeit, dass sie den Werten, die sie sich auf die Fahne schreiben gerecht werden
         
         und ihre Unterstützung für Ankara einstellen. Alles andere wäre Heuchelei und würde ein weiteres
         
         Massaker am kurdischen Volk besiegeln.“ Pierre Laurent, Vizepräsident des französischen Senats
         
         und Abgeordneter der Parti Communiste Français.
        
         Am 24. April hat der türkische Staat eine weitreichende Militäroperation gegen die kurdische
         
         Bevölkerung in Südkurdistan begonnen. Dabei wurden bereits über 1.500 Menschen aus ihren
         
         Dörfern vertrieben und durch massive Naturzerstörung ihrer Lebensgrundlage beraubt.
         
         Eine Reaktion auf diese Angriffe auf internationaler Ebene bleibt bisher aus. Die NATO lässt
         
         Erdogan gewähren und die Vereinten Nationen schweigen zu den Völkerrechtsverletzungen.
        
         „In Gesprächen mit unterschiedlichsten Gruppen der kurdischen Bevölkerung ist deutlich
         
         geworden, dass sich das kurdische Volk nach Einheit und Frieden sehnt. Wir appellieren an alle
         
         Kurd:innen die  äußere Aggression durch innere Geschwisterlichkeit abzuwehren.“ sagt Clara
         
         Schuhmann von Cenî – Kurdisches Frauenbüro für Frieden.
        
         Die groß angelegten Angriffe richten sich nicht nur gegen die kurdische Bevölkerung, sondern
         
         auch gegen die Errungenschaften der kurdischen Gesellschaft. Seit Sommer 2012 bauen Kurd:innen
         
         in Nord- und Ostsyrien gemeinsam mit verschiedensten Gemeinschaften, ob Christ:innen oder
         
         Araber:innen, eine demokratische Selbstverwaltung auf. Diese hat international viel Aufmerksamkeit
         
         für ihre ökologischen, feministischen und basisdemokratischen Grundsätze erfahren. Als Antwort
         
         auf diese demokratischen Bestrebungen führt die Türkei mit Hilfe von dschihadistischen
         
         Kämpfern einen Angriffskrieg mit dem Ziel, die Errungenschaften dieser von Frauen angeführten
         
         Selbstverwaltung zu zerstören.
        
         „Wir als Jugendliche wollen über die bestehenden Staatsgrenzen hinaus unserer Verantwortung
         
         gerecht werden, gegen Faschismus aufzustehen und auf diesen Krieg aufmerksam zu machen.
         
         Wir wollen uns bei dieser Delegation bedanken, die uns die Möglichkeit gibt, gemeinsam in einen
         
         Austausch über die Vielfalt unserer Kämpfe zu kommen und die türkischen Angriffe an die
         
         Öffentlichkeit zu bringen. Wie wir aus dem kurdischen Kampf um Freiheit und Frieden, Hoffnung
         
         schöpfen, so können wir diese in unsere Länder zurückbringen“ sagt Luise Schelcher von der
         
         Delegation.
        
         „Der Angriff auf die Menschen in Kurdistan trifft uns alle, die sich mit basisdemokratischen,
         
         feministischen und  kologischen Werten identifizieren. Umweltzerstörung wird bewusst als
         
         Kriegswaffe eingesetzt. Die NATO unterstützt in diesem Krieg die neoosmanische Bestrebungen
         
         der Türkei anstatt sich an die Seite der demokratischen Kräfte zu stellen. Das ist ein Skandal.“ sagt
         
         Sina Reisch, Aktivistin von Ende Gelände.
        
         Link zum Livestream der Pressekonferenz auf Twitter: @defendkurd
         
         Uhrzeit: 9 Uhr MEZ
        
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